Bei kleinen Kindern hat man noch die Kontrolle darüber, ob und womit ihre Haut behandelt wird und auch die Auswahl der Produkte liegt in Ihren Händen. Aber sobald Kinder die Welt der sozialen Medien und der Hautpflegetrends entdecken, kann es schnell passieren, dass sich Ihre Teenager nach Retinol oder einem säurehaltigen Toner sehnen. Wie sollte man die Haut der Kinder in Abhängigkeit von ihrem Alter pflegen?
Neugeborene und Kleinkinder
Auch wenn das Angebot an Kosmetika für Ihr geliebtes Baby sicherlich sehr verlockend sein mag, sollten Sie wissen, dass ein Neugeborenes überhaupt nichts braucht. Seine Haut ist nämlich dünner und durchlässiger als die eines Erwachsenen, weshalb sie gleich nach der Geburt von Käseschmiere geschützt wird.
„Idealerweise wartet man mindestens vierundzwanzig Stunden nach der Geburt und wäscht das Kind dann sanft", empfiehlt die Dermatologin Lucie Rajska, MD. Und auch danach ist es absolut ausreichend, das Kind einmal alle 2 bis 3 Tage in klarem Wasser zu baden. An den übrigen Tagen greifen Sie am besten zu einem Waschlappen oder einem Waschhandschuh, mit dem Sie Po und Hautfalten sanft reinigen und abwischen.
„Die Haut von Babys muss nicht nach jedem Bad eingeschmiert werden, einmal pro Woche mit speziellen Bodylotions und Ölen für Kinder reicht hier aus“, so die Dermatologin.
Falls das Baby Windelausschlag entwickelt, sollte der Po mit klarem Wasser gewaschen werden, schonend mit einem weichen Handtuch abgetrocknet und vollständig an der Luft getrocknet werden. Erst dann wird eine Schicht einer Creme gegen Wundsein aufgetragen.
Bis zum Alter von sechs Monaten sollten Babys nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Auch danach ist es ratsam, verschiedene Bodys oder T-Shirts mit UV-Schutz zu verwenden, die den gesamten Körper bedecken, wodurch eine LSF-Creme nur auf das Gesicht auftragen werden muss.
Minimalistische Pflege für Babys
Kinder im Alter von 3–8 Jahren
Selbst die Haut von etwas größeren Kinder benötigt nicht tonnenweise Kosmetik. Ein sanftes Duschgel oder Öl, das für diese Altersgruppe bestimmt ist, ist völlig ausreichend. Falls Ihr Kind unter keiner besonders empfindlichen Haut leidet, wird es sich sicherlich auch über einen Badeschaum freuen. Dazu können Sie zu einem Kinder-Haarshampoo und, falls erforderlich, auch zu einer Bodylotion oder einer Gesichtscreme für Kinder greifen.
Hat Ihr Sprössling mit Ekzemen zu kämpfen, sollten Sie jegliche Pflege zunächst mit einem Kinderarzt oder Dermatologen konsultieren und es mit spezieller Dermokosmetik versuchen, die speziell für Haut mit atopischen Ekzemen formuliert wurde, um die Haut zu pflegen und ihre Regeneration zu fördern.
Selbst in einem so jungen Alter muss an den Sonnenschutz gedacht werden. Sobald Sie das Haus verlassen, sollte die exponierte Haut Ihres Sprösslings mit Sonnenschutzmittel eingecremt werden. Tragen Sie dafür einen speziellen LSF-Schutz für Kinder auf und vergessen Sie nicht, einen Hut oder eine andere Kopfbedeckung sowie eine Sonnenbrille mitzunehmen.
Kinder im Alter von 9–11 Jahren
In diesem Alter beginnen sich Kinder häufig für Kosmetika zu interessieren. In der Regel haben sie zwar keine Hautprobleme, aber der Einfluss der sozialen Medien fängt langsam an, sich bemerkbar zu machen. Bringen Sie Ihren Kindern ein Hautpflegeritual bei, das die morgendliche und abendliche Gesichtsreinigung, Pflege und Sonnenschutz umfasst.
Für die Gesichtsreinigung sind ein Reinigungsgel oder Reinigungsschaum völlig ausreichend. „Auch hier sollten sanfte Produkte verwendet werden, die die Haut nicht unnötig austrocknen, Schmutz und Talg sanft entfernen und die Haut rein und mit Feuchtigkeit versorgt hinterlassen", erklärt der Dermatologin. Wählen Sie eine leichte nicht komedogene Creme, die zum Hauttyp Ihres Kindes passt. Tagsüber kommt noch eine Creme mit LSF hinzu, und zwar unabhängig davon, ob draußen Hitze herrscht oder es kalt ist.
Für die Zeit kurz vor der Pubertät
Teenager
Jetzt kommt die Phase, in der Kinder nicht nur von den sozialen Medien, sondern auch von ihren Freunden beeinflusst werden. Zudem kommt es zu hormonellen Veränderungen, die Haut kann anfangen fettiger zu werden und auch die ersten Pickel treten auf. Versuchen Sie Ihren Kindern zu erklären, dass man es mit nichts übertreiben sollte und geben Sie ihnen Tipps für die richtige Pflege. Wie sieht diese aus?
Die Routine sollte weiterhin aus Reinigung, Feuchtigkeitspflege und LSF bestehen. Gleichzeitig empfiehlt die Dermatologin, bei Problemen mit Akne schonende Produkte mit Salicylsäure oder Glykolsäure zu verwenden. Dadurch wird die Haut wirklich gründlich gereinigt. Sobald die Kinder bereits mit dem Schminken begonnen haben, gehört eine gründliche Make-up-Entfernung dazu.
Die besten Sonnenschutzmittel für Kinder
„Für Jungs ist es wichtig, nicht nur die Gesichtshaut konsequent zu pflegen, sondern auch die Haut auf der Brust und dem Rücken, die ebenfalls viel Talg produziert, wodurch sich hier ebenfalls häufig Akne bildet", rät die Dermatologin Lucie Rajska.
Grundsätzlich gilt, dass der Haut nicht zu viel Feuchtigkeit entzogen werden sollte, da sie sonst dazu neigt, diese Austrocknung durch eine weitere übermäßige Talgproduktion zu kompensieren, was bei zu Akne neigender Haut zu einer starken Verschlechterung des Zustands führen kann. Eine Konsultation mit einem Dermatologen ist jedoch immer ratsam.
Je früher Kinder lernen, ihre Haut regelmäßig zu pflegen, desto besser. So bleibt sie ihr ganzes Leben lang gesund und strahlend. Und das wollen Sie ja!