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Ein stressfreies Weihnachtsfest? Einfach mal den Backofen und das Internet abschalten und dafür lieber Weihnachtslieder einschalten und dabei Fingernägel lackieren!

15.11.2022

Jana Potuznik

6 Minuten Lesedauer

Damit Sie am Weihnachtstisch nicht komplett ausgepowert, erschöpft und entnervt sitzen, weil die ganzen Vorbereitungen Sie schlichtweg überfordert haben, und ein frohes Weihnachtsfest erleben sollte das Ziel sein. Dafür müssen Sie aber im Gegensatz zu den Vorjahren Einiges ändern. Wie machen Sie das?

Märchenhafter Weihnachtszauber?

Die Vorstellung eines idyllischen Weihnachtsfests inmitten einer verschneiten Märchenwelt voller Schönheit, Glanz und Glück stellt einen „kollektiven Traum“ dar, den wir aus Märchen und romantischen Filmen kennen. Es scheint so, als hätte jemand schon lange vor den sozialen Netzwerken bearbeitete Bilder veröffentlicht und uns überzeugt, dass es genauso sein muss. Muss es aber nicht. Kann es auch gar nicht. Denn das Streben nach mustergültigen Weihnachten führt zu Stress und dieser macht die ersehnte Idylle nur zunichte. 

Instagram ausschalten, stattdessen alte Fotos anschauen

„Der erste Schritt, um die Adventszeit in Ruhe zu genießen, ist, die verzerrte Realität der sozialen Medien zu verwerfen. Instagram-Fotos zwingen uns dazu, uns ständig mit anderen zu messen, sie führen zum sog. FOMO-Effekt (Fear of Missing out) – der Angst, etwas zu verpassen, an etwas nicht teilgenommen zu haben und Alles was mithilfe von Filtern perfekt scheint, bei uns aber nicht, frustriert uns“, sagt die Coachin und Mentorin Martina Fau. Deshalb empfiehlt es sich, die sozialen Medien einfach mal abzuschalten und beim Hören von Weihnachtsliedern in alten Fotos aus der Kindheit zu blättern, denn damals war die Vorfreude auf Weihnachten noch authentisch!

Nägel lackieren und rodeln gehen

Anstelle von Einkäufen können Sie sich Zeit für eine Maniküre reservieren und dann zusammen mit Ihren Liebsten ins Theater, zum Schlittschuhlaufen oder Rodeln gehen. Nein, das Rodeln im Erwachsenenalter ist nicht peinlich, sondern absolut cool. Und die oben erwähnten Einkäufe können Sie ganze nebenbei später online erledigen – zum Beispiel mit unseren Weihnachtstipps.

Lernen Sie, auch mit Hilfe von Kleinigkeiten aus dem Alltagstrott auszusteigen, der bei Vielen bereits im September beginnt, wenn sie anfangen, ihre Pflichtlisten zusammenzustellen. Selbst, wenn man alles abgehakt hat, muss einen das nicht unbedingt zufriedenstellen, denn womöglich ist man schon am Ende seiner Kräfte. Entschleunigen Sie stattdessen und denken Sie darüber nach, was Sie an den Vorbereitungen auf Weihnachten in der Adventszeit am meisten mögen. Daran halten Sie sich dann. Auf den ganzen Rest können Sie einfach verzichten. Schließlich handelt es sich um Ihre Zeit und Energie, und somit auch um Ihr Recht, damit so zu haushalten, dass Sie sich am Ende des Tages gut fühlen“, empfiehlt die Mentorin.

Lassen Sie die Dinge los, die Sie nicht glücklich machen. Es ist Ihre Zeit, Ihre Energie und damit Ihr Recht, darüber so zu verfügen, dass Sie sich gut fühlen

Achtsam mit der Zeit umgehen

Denken Sie daran, dass Weihnachten im Grunde genommen nur eine Woche dauert. Und wenn Sie endlich verstehen, dass es sinnlos ist, für diese sieben Tage etliche Monate zu opfern, kann es manchmal schon zu spät sein. Verzichten Sie auf Traditionen, deren Wurzeln Sie nicht einmal erahnen. Sonst wird Ihr Nervenkostüm angegriffen und Ihre Erschöpfung kann dazu führen, dass Sie im schlimmsten Fall nicht mehr gut einschlafen können. 

Verbringen Sie viel Zeit draußen und gönnen Sie sich stille Momente, in denen Sie einfach kreativ sein, zeichnen oder lesen können. Ihr müder Kopf wird sich bei Ihnen bedanken. Schalten Sie um. Denn auch die Weihnachtsdeko kann ruhig etwas bescheidener ausfallen. Auch müssen Sie keinen Putzfimmel entfalten, denn gleich nach dem Staubsaugen können Sie im Grunde ja erneut anfangen. Das ergibt keinen Sinn!

Wenn schon backen, dann mit einem Becher Punsch in der Hand 

Verwandeln Sie das Backen in eine Party, kochen Sie Punsch, lassen sie Weihnachtslieder in Endlosschleifen laufen und feiern Sie einfach den Moment. Eventuell können Sie geteilt backen. Sprechen Sie sich ab, dass Sie bspw. die zweifache Menge an Linzer Gebäck zubereiten, während eine Freundin/Nachbarin doppelt so viele Lebkuchen bäckt. Denn auch das süßeste Teilchen wird bitter, wenn man seinetwegen bis in die frühen Morgenstunden in der Küche schuften musste. 

Zudem können Sie das Weihnachtsgebäck auch einfach kaufen, es gibt mittlerweile viele gemeinnützige Vereine, die mit der Weihnachtsbäckerei Geld verdienen – eine klassische Win-Win-Situation. Und damit es bei Ihnen zu Hause trotzdem schön duftet, können Sie nach geeigneten Duftkerzen greifen!

Eine zündende Idee!

Das Bilanzieren nicht übertreiben

Einer der Nachteile des Weihnachtsfestes ist, dass am Jahresende zu viel und zu oft bilanziert wird. Mit Stress im Rücken, pessimistischer Laune und Ermüdung ist das aber keine sonderlich gute Idee. Denn Alles erscheint in einem schlechteren Licht.

„An diesen Tagen, in denen wir von der Schwere des ganzen Jahres belastet sind, machen viele den Fehler, besonders radikale Vorsätze zu fassen. Und zwar noch vor den Neujahrsvorsätzen“, erklärt Martina Fau und empfiehlt, Grundsätzliches erst dann zu entscheiden, wenn man mental frisch und wieder fit ist. Wenn Sie etwas bedrückt, lassen Sie sich lieber Zeit. In ruhigeren Zeiten kann alles ganz anders aussehen. 

Geschenke auf Rate sind nicht sexy

Geben Sie nicht mehr aus als unbedingt notwendig. Sich Geld zu leihen, um Geschenke zu kaufen, war noch nie sexy, aber in der Zeit der Wirtschaftskrise sollte es eher ein No-Go sein. Bei schmalem Geldbeutel suchen Sie in unseren Tipps für preisgünstige Geschenke (viele davon sind wirklich wunderschön) und sprechen Sie Klartext mit Ihren Engsten, mit denen Sie das Fest verbringen. Dabei müssen Sie nicht mal sagen: „Dafür habe ich nicht genug Geld.“ Sie können das Ganze auch als Aufgabe mitteilen und eine Obergrenze für Alle festlegen. 

Das Wichtigste ist, Weihnachten ohne Stress zu erleben. Schließlich sind es nur sieben Tage, die man nicht nur irgendwie überleben, sondern genießen sollte!