Schnuppern Sie an den Noten
Feuerwerke begleitet von Meisterstücken klassischer Musik, olfaktorische Sinnesreize bei Filmvorführungen in Kinos – das Streben nach Verbindung verschiedener Sinne ist nichts neues. Aber das Zusammenspiel von Geruchs- und Gehörsinn wird dabei eher außen vor gelassen. Als einer der ersten Wegbereiter gilt der britische Chemiker und Parfümeur Septimus Piesse, der eine Nomenklatur für Düfte definierte (d. h. das Konzept der Kopf-, Herz- und Basisnote). Darüber hinaus erstellte er ein Schema, in dem er bestimmte Düfte 24 Musiknoten zuordnete.
Das alles beruhte eher auf Intuition und der Beobachtung, wie bestimmte Gerüche (und Noten) auf den Menschen wirken. Selbst wenn dies wenig mit Wissenschaft zu tun hat, möchten wir diese Idee nicht verwerfen. Denn sie weist beispielsweise darauf hin, dass Gerüche und Musik unsere Laune beeinflussen können. Die Töne der Moll-Tonleiter wirken melancholisch, sogar wehmütig, während die der Dur-Tonleiter optimistischer und fröhlicher wirkt.
Und so ist es auch bei Düften. Würzige Düfte vermitteln den Eindruck von Geheimnis, zitrische Düfte sind leicht, verspielt und fröhlich, Rosendüfte sind intim und romantisch. Und alles ist letztendlich eine Frage der Menge und der Komposition.
Stimmen Sie sich auf diese Düfte ein
Wie duftet die Mondscheinsonate?
Ein interessanter Versuch, Musik und Düfte zu verbinden, stellt das Projekt „Essence in Space“ aus dem Jahr 2013 dar. Bei diesem Projekt wurden Tasten entwickelt, die bei jedem Anschlag einen Parfum-Tropfen freigesetzt haben, der in einen Flakon geleitet wurde. Tiefe Töne wurden mit holzigen, orientalischen und blumigen Düften assoziiert, die hohen wiederum mit frischen und aquatischen Komponenten.
Am Ende des Musikstücks entstand so ein Flakon mit einer einzigartigen Mischung und machte es möglich, Beethovens Mondscheinsonate oder Mozarts Türkischen Marsch „zu riechen“. Eine originelle Idee? Zweifelsfrei. Ein Beweis dafür, dass auf diese Weise duftendere Kompositionen entstehen? Leider nicht.
Klassiker und Banger
Gibt es weitere Ähnlichkeiten zwischen Düften und Musik? Natürlich. Der Erfolg von Duft- und Musikkompositionen hängt letztlich davon ab, wie sie von der Öffentlichkeit aufgenommen werden. Einige werden mit der Zeit zu Klassikern, die über Generationen hinweg geliebt werden. Andere werden zu Evergreens, zu berühmten Stücken, an denen sich die einen nicht satthören/-riechen können, während sie die anderen beinahe zum Wahnsinn treiben. Und dann gibt es noch jene Hits, deren Popularität sofort nach der Veröffentlichung ins unermessliche schießt und die einen durch den ganzen Sommer begleiten.
Wenn Musiker Parfums komponieren
Aber genug mit der Polemik. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen Musik und Parfums – Düfte, die von Popstars entworfen wurden. An einige von ihnen erinnern wir uns vielleicht gar nicht mehr, aber viele von ihnen hatten richtig Erfolg gefeiert und konnten sich sogar jahrelang auf dem Markt behaupten. Ein Beispiel dafür ist der erfolgreiche Duft Jennifer Lopez Glow by JLo, der 2004 auf den Markt kam und in nur einem Jahr 300 Millionen Dollar einbrachte. „Jenny from the Block“ ist einfach ein Multitalent, und ihre Mischung aus Vanille, Jasmin und Orange ist genauso süchtig machend, wie ihre Songs.
Schnuppern Sie an den Düften von Musikstars
Ähnlicher Beliebtheit erfreut sich Britney Spears Curious. Dieser Duft brachte innerhalb von fünf Wochen 100 Millionen Dollar ein – die Popularität dieser Kombination aus Magnolie, Birne, Tuberose und Sandelholz ist immer noch gegenwärtig.
Das vielleicht größte Duft-Imperium von einem Prominenten ist derzeit jenes von Ariana Grande. Die Sängerin brachte bereits neun verschiedene Parfums auf dem Markt und erntete dafür mehrere Auszeichnungen. Aber das ist sicher kein Zufall. Die junge Sängerin nimmt Düfte ernst und arbeitet bei ihrer Gestaltung mit Experten zusammen – z. B. mit Clement Gavarry oder Jérôme Epinette, der für die Marke Byredo tätig ist.
Was halten Sie von den Gemeinsamkeiten von Musik und Düften? Wir waren von ihren gemeinsamen Nennern beeindruckt! Und jetzt werden wir darüber nachdenken, wie unser Lieblingssong wohl duftet.