Haare waschen, aber richtig: die 6 häufigsten Fehler

Die Logistik beim Haarewaschen kann manchmal zu einer echten Herausforderung werden. Soll ich meine Haare heute waschen, oder schaffe ich es noch bis morgen? Schafft das noch ein Trockenshampoo, oder sollte ich gleich unter die Dusche springen? Zusammen mit der Friseurin Nela Matyskova haben wir Tipps für Sie zusammengestellt, um die Haarwäsche so zu gestalten, damit Ihre Haare länger geschmeidig und gesund bleiben.

Haarewaschen – wie geht man vor?

In der Regel ist unser Haar nicht schmutzig, weshalb man das Shampoo lediglich dafür benutzen sollte, um Verunreinigungen von der Kopfhaut zu entfernen. Und das geht wie? „Das Wasser sollte weder zu heiß noch zu kalt sein, da es sonst den Schmutz nicht gründlich auswäscht. Schäumen Sie das Shampoo in Ihren Handflächen auf und verteilen Sie es gleichmäßig auf Ihrem Kopf. Fügen Sie Wasser hinzu, um es zu aktivieren. Das Anfeuchten und Waschen öffnet die Haarfaser, die wir mit einer Spülung oder Maske wieder versiegeln müssen. „Massieren Sie die Kopfhaut mit den Fingerkuppen in kreisenden Bewegungen, ohne an ihr zu schrubben“, empfiehlt die Friseurin Nela Matyskova. 

Welche häufigsten Fehler machen wir beim Haarewaschen?

1. Wir verwenden dafür ungeeignete Produkte.

2. Wir waschen unser Haar lediglich einmal.

3. Wir verwenden anschließend keine Spülung oder Maske.

4. Wir spülen die Haarprodukte nicht gründlich aus.

5. Wir waschen die Kopfhaut nicht richtig, oder schrubben an ihr.

6. Bei lockigem und gewelltem Haar wenden wir die CGM-Methode (Curly Girl Method) nicht an.

Und wie oft waschen Sie Ihre Haare?

Einmal und das war´s? Blod das nicht. Es ist wichtig, die Haare zweimal zu waschen. „Bei der ersten Wäsche wird der Schmutz entfernt. Manchmal kann es sogar passieren, dass das Shampoo nicht richtig aufschäumt. Beim zweiten Waschen kann man weniger Shampoo verwenden, das dann auch wahrscheinlich besser schäumt. Fügen Sie nach und nach mehr Wasser hinzu, nicht mehr Shampoo“, so die Friseurin. Achten Sie darauf, wirklich keine Stelle auszulassen. „Der Schaum muss wirklich überall sein, sonst wird das Haar wieder fettig und schlaff aussehen", fügt die Friseurin hinzu. 

Ideale Helfer beim Haarewaschen

Nach dem Waschen der Kopfhaut genügt es, den Schaum einfach in Wuchsrichtung zu den Haarspitzen zu ziehen. Und das Wichtigste, worauf man häufig nicht achtet ist, das Produkt gründlich aus dem Haar auszuspülen. „Andernfalls kann dies zur unnötigen Bildung von Schuppen und Ähnlichem kommen“, erklärt die Friseurin. Nun ist es Zeit für Regeneration. 

Wie oft sollte man Haare waschen?

Die Friseurin empfiehlt die Haare zweimal pro Woche zu waschen, aber auch dabei kommt es auf den Haartyp an. „Zweimal pro Woche gilt als der ideale Durchschnitt, aber keine feste Regel. Menschen mit trockener Kopfhaut können dies auf einmal pro Woche reduzieren, während andere ihr Haar jeden Tag waschen“ , erklärt Nela Matyskova.

Allgemein kann man sagen, dass feines Haar jeden zweiten Tag gewaschen werden muss, normales Haar zweimal pro Woche und für dickes und grobes Haar ist einmal pro Woche ausreichend. Ziehen Sie dabei Ihren Lebensstil, die Häufigkeit einer aktiven Bewegung, die Verwendung von Stylingprodukten und vor allem Ihren Kopfhauttyp in Betracht. 

Regeneration muss sein

Manche sind bei ihrem Shampoo sparsam, die anderen genießen eine richtige Schaumparty. Wie viel Shampoo ist also genau richtig? Falls Sie etwas anderes als „angemessen“ hören möchten, wird Sie erfreuen, dass eine ungefähr haselnussgroße Menge ausreichend ist. „Natürlich kommt es ebenso darauf an, welche Shampoomarke Sie verwenden und um welche Art von Shampoo es sich handelt", erklärt Nela Matyskova. 

Wie finde ich das richtige Haarshampoo?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort für alle. Wählen Sie ein Produkt, das für Ihren Haartyp geeignet ist und welches Ihr Haar gerade benötigt. Auch Ihr Friseur kann Ihnen bei der Entscheidung sicherlich helfen. Probieren Sie es zum Beispiel mit einem sulfatfreien Shampoo, von denen es eine Reihe auf dem Markt gibt. Wozu dienen Sulfate in Shampoos? „Sie entfernen Schmutz und Talg. Sie erzeugen einen reichhaltigen Schaum, der den Eindruck von perfekt gewaschenem Haar verstärkt. Doch Schaum ist nicht alles, und sulfatfreie Shampoos erledigen ihre Aufgabe genauso gut“, erklärt die Friseurin. Sulfate in Shampoos können nämlich die Kopfhaut und die Haarfollikel austrocknen oder schwächen. 

Ihre Begleiter für die Haarwäsche

Reverse Washing – ja oder nein?

Vielleicht haben Sie bereits von dem Trend Reverse Washing schon einmal gehört. Wir wollten wissen, für welchen Haartyp sich dieser Trend laut Profis eignet. "Beim Reverse Washing wird die Reihenfolge, in der Man gewöhnlich beim Haarewaschen vorgeht, komplett umgedreht – man trägt zuerst den Conditioner auf das nasse Haar auf und erst dann das Shampoo. Diese Methode würde ich eher für feines und schwaches Haar empfehlen, damit es nicht schlaff wird“, erklärt Nela Matyskova. 

Der beste Weg ist aber immer noch ein passendes Produkt zu finden, das diese Methode überflüssig macht. Denn wenn man die falschen Produkte wählt, würde man den logischen Waschprozess stören, bei dem das Shampoo die Haarfasern öffnet und die nachfolgende Pflege es wieder schließt. Das Haar könnte dann elektrisieren und kraus werden.

Haarwäsche ist keine Raketenwissenschaft, dennoch sollte man einige Regeln befolgen. Jetzt müssen Sie nur noch die richtigen Produkte auswählen und können loslegen.