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„Hautkrebs hat mein Leben verändert. Aber ich gebe nicht auf!“ erzählt Kristyna

2.5.2024

Iva Davies

10 Minuten Lesedauer

Kristyna hätte als 18-Jährige eigentlich ganz andere Sorgen haben sollen... Aber stattdessen lebte sie wegen eines schweren Sonnenbrands am Rücken, den sie sich im Freibad zugezogen hatte, die folgenden Jahre in Angst und ging von einer Arztpraxis zur anderen. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr ein malignes Melanom, das bereits Metastasen gebildet hatte. Wie hat sie das alles überstanden und wie geht es ihr heute?

Als Kristyna 18 Jahre alt war, begann sie, häufiger krank zu werden. Ihr wurden immer wieder Antibiotika verschrieben, weil die Ärzte zunächst dachten, dass ihr Immunsystem einfach nur geschwächt war. Doch eines Tages, als er ihre Atmung abhörte, bemerkte ein Arzt ein seltsames Muttermal auf ihrem Rücken. Es gefiel ihm nicht, also gab er ihr eine Überweisung zum Chirurgen, um das Muttermal entfernen zu lassen, welches zu einer histologischen Analyse ins Labor geschickt wurde. Was darauf folgte, hatte niemand erwartet und hat Kristynas Leben völlig auf den Kopf gestellt…

Das Worst-Case-Szenario

„Ich habe also Hautkrebs?“, Kristyna reagierte erschüttert auf die Nachricht, dass die histologische Untersuchung des Muttermales keine guten Ergebnisse brachte und es laut dem Arzt einen Befund gab. Der Befund war zudem der schlimmstmögliche – ein malignes Melanom, ein bösartiger Hauttumor.

Ab diesem Moment war in Kristynas Leben nichts mehr wie zuvor. Sie brach in Tränen aus und konnte nicht fassen, wie so etwas passieren konnte und wieso es ausgerechnet ihr widerfuhr. „Ich habe von Natur aus eine eher dunklere Haut, die im Sommer immer eine schöne Bräune angenommen hatte, sodass ich mir, ehrlich gesagt, nie viel Gedanken über Sonnenschutz gemacht habe. Trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass ausgerechnet ich Hautkrebs haben könnte.

Ich erinnere mich nur daran, dass ich mir im Sommer im Freibad den Rücken verbrannt habe. Es bildeten sich sogar Blasen. Und gerade am Rücken, zwischen meinen Schulterblättern, hatte ich dieses Muttermal, das plötzlich seine Form veränderte...“, erinnert sich Kristyna.

Wie oft sollte man Muttermale kontrollieren lassen?

„Einer Vorsorgeuntersuchung sollte man sich spätestens ab dem 35. Lebensjahr jährlich unterziehen. Mit jedem neuen Muttermal, das im Laufe der Zeit seine Farbe oder Größe verändert, sollten Sie zum Arzt gehen. Die Untersuchung wird von dem Hautarzt mit einem tragbaren oder digitalen Dermatoskop durchgeführt", erklärt Prof. Monika Arenbergerova, M.D., Ph.

Die gefürchtete Diagnose Krebs

Als Kristyna in der Arztpraxis zum ersten Mal das Wort „Krebs“ im Zusammenhang mit ihrem Namen hörte, wurde ihr schlecht. „In diesem Moment denkt man einfach immer an das Schlimmste, man kann nicht anders", sagt sie. Schon am nächsten Morgen musste sie mit ihrer Mutter in ein spezialisiertes onkologisches Institut fahren.

„Meine Mutter und ich konnten die Arztpraxis nicht finden, es war ein unglaubliches Labyrinth. Also gingen wir versehentlich in ganz andere Stockwerke im Gebäude, wo ich viele Menschen sah, die mit kahlem Kopf oder mit einem Kopftuch auf die Chemotherapie warteten. Da fühlte ich mich noch schlechter, als ich mich bis dahin gefühlt hatte...“

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Als Kristyna endlich die richtige Praxis fand, wartete gleich ein ganzes Team von Ärzten auf sie. „Fünf Ärzte untersuchten mich, studierten verschiedene Papiere und benutzten Begriffe, die ich absolut nicht verstand. Das Einzige, was sich damals in mein Gedächtnis geprägt hat, war das Wort 'bösartig'. Ich hatte ein bösartiges malignes Melanom und sollte in einem Monat operiert werden“.

Die erste Operation und eine weitere unangenehme Überraschung

Der entscheidende Tag kam, als Christine chirurgisch operiert werden sollte. Vor der Operation erwartete sie jedoch noch eine PET-CT-Untersuchung, die Klarheit darüber verschaffen sollte, ob sich an anderen Stellen im Körper weitere bösartige Läsionen befinden. „Dabei wurde festgestellt, dass sich noch weitere Tumore in meinem Körper befanden, in meinen Schweißdrüsen und in beiden Achselhöhlen. Also schnitten die Ärzte während des Eingriffs erneut in meinen Rücken, um sicherzustellen, dass nichts Bösartiges mehr im Körper bleibt, wobei sie auch einen Teil meiner Schweißdrüsen auf beiden Seiten entfernten, wo die Tumore aufgetreten waren.“ 

Die Operation verlief gut und das einzige, was Kristyna damals störte, war die Narbe auf ihrem Rücken, die nicht wie gewünscht heilte. Ihr Onkologe hat sie jedoch bei ihrer Kontrolluntersuchung mit der Nachricht aufgeheitert, dass sie zu diesem Zeitpunkt „gesund“ sei und nur noch alle drei Monate zur Vorsorgeuntersuchung gehen müsse. 

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Drei Jahre Ruhe nach dem Sturm – und dann der nächste Schock

Drei Jahre lang hatte Christine das Gefühl genossen, gesund zu sein. Als Risikopatientin musste sie zwar regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen (Blut, Ultraschall und gelegentlich eine PET-CT-Untersuchung), aber ansonsten konnte sie ein ganz normales Leben führen und war dafür jemandem da oben sehr dankbar. Sie hatte eine neue Arbeitsstelle und einen neuen Freund, mit dem sie sogar eine Hochzeit und ein Baby plante.

„Ich erinnere mich, dass der Arzt damals voller Zuversicht zu mir sagte: 'Wissen Sie was? Zwei Wochen nach der Hochzeit machen wir eine PET-CT Untersuchung, und wenn alles in Ordnung ist, werden Sie mich endlich los, okay?' Ich habe mir unbedingt ein Baby gewünscht, also stimmte ich begeistert zu und war voller Vorfreude.“

Vierzehn Tage nach der Hochzeit fand die geplante PET-CT-Untersuchung statt und zwei Tage später ging Kristyna zum Arzt, um die Ergebnisse abzuholen. Als sie die Arztpraxis betrat, fragte der Arzt sie, wie es ihr ginge. Sie sagte, es ginge ihr gut. Aber sie verstand nicht, warum er ihr die Ergebnisse immer noch nicht mitgeteilt hatte... Er bat sie, sich zu setzen. Dann teilte er Kristyna mit, dass es einen weiteren Befund gab…

Diesmal in ihrer Lunge. Sie und der Arzt waren sich einig, dass es das Beste wäre, den Tumor so schnell wie möglich aus ihrem Körper zu entfernen, damit sich Kristyna ihrem ersehnten Projekt-Baby widmen kann.

Bei der zweiten Operation wurde Kristyna ein Stück ihrer Lunge entfernt

Im OP-Saal verbrachte Kristyna dieses Mal sechs Stunden. Im Krankenhaus musste sie noch eine Woche verweilen. Sie hatte unbeschreibliche Schmerzen, weil die Ärzte während des Eingriffs ihre Rippen dehnen und ein Stück ihrer Lunge entfernen mussten. Nach der Operation musste Kristyna ein Jahr lang eine vorsorgliche Immuntherapie durchlaufen und sich anschließend erneut einer PET-CT-Untersuchung unterziehen. 

Kristyna war zuversichtlich, dass alles in Ordnung sein würde und sie mit ihrem Mann endlich ihre Familiengründung in Angriff nehmen können. Doch selbst dann hatte der Arzt keine guten Nachrichten für Kristyna. Der Befund war ernüchternd – Metastasen in beiden Lungenflügeln. „Ich wurde innerlich ganz starr und brach wieder in Tränen aus. Ich war wirklich ratlos“, erinnert sich Kristyna, die sich einer weiteren, diesmal biologischen Behandlung unterziehen sollte. „Sobald ich die Arztpraxis verließ, bat ich meinen Mann, mich abzuholen. Im Auto brach ich dann völlig zusammen.“

Noch am selben Nachmittag suchten Kristyna und ihr Mann einen Arzt auf, der ihnen das weitere Vorgehen erklärte. „Ich hatte überall in der Lunge Metastasen und eine biologische Therapie war das größte Ass in meinem Ärmel. Der Arzt schätzte die Erfolgschancen auf 85 %. Für mich bedeutete es, dass ich jeden Tag 12 verschiedene, überdurchschnittlich große Tabletten einnehmen musste“, denkt Kristyna an die schwierigen Zeiten zurück.

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Nebenwirkungen der biologischen Behandlung? Beinahe unerträglich

Aber die Einnahme der Medikamente war bei weitem nicht die größte Herausforderung. Nach etwa drei Tagen setzten die Nebenwirkungen ein – Schwindel, verschwommenes Sehen. Also schlief Kristyna die meiste Zeit des Tages einfach. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Magen- und Darmbeschwerden waren auf dem Tagesprogramm. „Stellen Sie sich vor, Sie hätten jeden Tag eine Magen-Darm-Grippe. Genau so habe ich mich damals gefühlt...“ 

Darüber hinaus hatte die biologische Behandlung auch Auswirkungen auf Kristynas Augen. In einem Auge hatte sich Flüssigkeit angesammelt und ihre Sicht war verschwommen. Wegen der Probleme mit Augen und vieler anderer Nebenwirkungen musste sie die biologische Therapie zeitweise unterbrechen oder zumindest vorübergehend weniger Medikamente einnehmen. Aber zum Glück sieht es so aus, als würde die Behandlung noch immer funktionieren, wie die neuesten PET-CT-Ergebnisse zeigen. Kristynas Lungentumor schrumpft allmählich und ist nach Aussage des Arztes nicht mehr so aktiv. 

Wie Kristyna heute lebt und wie die Krankheit ihr Leben verändert hat

Im Moment ist Kristynas Zustand stabil und sie fühlt sich im Rahmen der Anamnese recht gut. Sie ist eine starke Frau und eine unglaubliche Kämpferin, die unter anderem mit ihrem Instagram-Account @melanom_a_ja (Melanom und ich) das Bewusstsein für die Risiken von Hautkrebs erhöhen will und Mitglied eines Vereines geworden ist, dessen Ziel es ist, allen Krebspatienten auf jede erdenkliche Weise zu helfen. 

Ihr Blick auf die Sonne heute und ihre letzte Botschaft 

Und wie geht Kristyna heute mit ihrer Haut um? „Ich setze mich definitiv nicht mehr der Sonne aus. Ich creme mich das ganze Jahr über mit einer Creme mit LSF 50+ ein. Im Sommerurlaub habe ich außerdem immer ein Strandzelt mit UV-Schutz mit und im Wasser trage ich ein Kleid. Ich würde gerne noch hinzufügen, dass Solarium wirklich nicht gesunder Bräune gleichgesetzt werden kann, wie ich manchmal höre oder lese. Im Gegenteil, es kann schwerwiegende Folgen für die Hautgesundheit haben und das Risiko von Hautkrebs erhöhen. Behalten Sie dies bitte im Hinterkopf behandeln Sie Ihre Haut und Ihren ganzen Körper mit Liebe. Gesundheit ist wirklich das Wertvollste, was wir haben“, schließt Kristyna ab.