Von Akne sprechen wir im Zusammenhang mit problematischer Haut. Aber mit einer solchen Haut werden wir nicht geboren. Wann genau wird die Haut zur problematischen Haut?
Am häufigsten tritt Akne durch ein hormonelles Ungleichgewicht in der Pubertät auf. Aber häufig auch in der Schwangerschaft und danach. In und nach der Stillzeit. Während des PMS und der Menopause... Kurzum, in Zeiten starker hormoneller Schwankungen.
Und wie sieht es mit Genetik und dem Lebensstil aus? Tragen wir selbst zur Akne bei, z. B. durch unausgewogene Ernährung?
Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, also Weißbrot oder Süßes, können die Akne tatsächlich verschlimmern. Oder auch Fast Food. Aber nicht, weil sich das Fett aus der Ernährung irgendwie auf die fettige Haut übertragen würde. Dahinter sind komplexe Stoffwechselprozesse. Ähnliche Wirkung können auch das Rauchen, Alkoholkonsum oder Stress haben. Und: hier spielt auch die bereits erwähnte Genetik eine Rolle.
Kann man problematische Haut vermeiden? Vielleicht mit frühzeitiger Prophylaxe?
Eine präventive Pflege, gerne auch ab einem Alter von bereits neun oder zehn Jahren, ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Kinder können somit frühzeitig lernen, eine geeignete Pflegeroutine aufzubauen. Kurzfristig wird dadurch das Risiko von Akne gesenkt. Aus langfristiger Sicht können sie damit gegen die Hautalterung ankämpfen.
Wie könnte eine solche „Anti-Akne“-Beautyroutine für Teenager aussehen?
Das Wichtigste ist zu lernen, die Haut richtig zu reinigen, zu pflegen und zu schützen.
Gerade für die Reinigung hat man lange Zeit Produkte mit Alkohol empfohlen, damit die problematische Haut austrocknet. Stimmt das noch?
Nur unter bestimmten Bedingungen, nämlich dann, wenn der Alkohol durch Stoffe wie Hyaluronsäure oder Glycerin ausgeglichen wird, die die Haut nicht austrocknen lassen und ihr Feuchtigkeit zuführen. In dem Fall ist der Gehalt von Alkohol relativ in Ordnung.
Nach welchen Inhaltsstoffen sollten wir bei problematischer Haut suchen?
Salicylsäure. Sie löst den Talg auf, kämpft gegen abgestorbene Zellen und verstopfte Poren und reduziert somit das Auftreten von Pickeln und Mitessern. Nützlich sind auch AHA-Säuren, insbesondere Glykolsäure. Sie befreit die Haut von Talgansammlungen und abgestorbenen Zellen, die Poren werden somit nicht mit Schmutzpartikeln verunreinigt. Glykolsäure kann auch Hyperpigmentierungen nach abgeheilter Akne reduzieren und auch für eine sanfte Glättung von Narben sorgen.
Gibt es noch andere wichtige Inhaltsstoffe?
Hervorragend ist auch Retinol, ein Vitamin-A-Derivat, das ebenfalls zur Heilung von Akne beiträgt und die Haut beruhigt. Vitamin C spendet Strahlkraft, schützt vor äußeren Einflüssen und kann gleichzeitig zur Aufhellung von postinflammatorischer Hyperpigmentierung beitragen. Ebenso geeignet ist Niacinamid. Auch dieser Stoff lindert Akne und fördert unter anderem die Feuchtigkeitsversorgung.
AHA-Säuren sind am häufigsten in chemischen Peelings anzutreffen. Eignen sich auch herkömmliche Peelings?
Mit mechanischen Peelings sollte man vorsichtig umgehen, enzymatische Peelings sind sanfter. Wenn man zusätzlich zur Reinigungslotion, zum Reinigungsgel, oder Reinigungsschaum und Peeling ein Gesichtstonikum und zweimal pro Woche eine Gesichtsmaske hinzufügt, hat man für eine perfekte Reinigung ausgesorgt.