In den letzten Jahren ist das Trio „abschminken, tonisieren, pflegen“ zum „abschminken, weitere 15 Schritte, pflegen“ geworden. Bei Ihren Pflege- und Kosmetikprodukten achten Sie sicherlich auf ihre Inhaltsstoffe und verlassen sich auf eine Reihe an Aktivstoffen wie Retinol, Vitamin C oder Glykolsäure.
Falls es so ist, dann ist Ihnen wahrscheinlich auch schon passiert, dass sie morgens mit geröteter Haut aufgewacht sind. Und die Ursache kann womöglich auf eine ungeeignete Kombination von Inhaltsstoffen zurückgeführt werden. Damit Ihnen solche Situationen erspart bleiben, sollten Sie weiter lesen, um zu erfahren, welche Inhaltsstoffe sich gegenseitig fördern und welche liebe nicht kombiniert werden sollten. Unsere kleine Chemielektion kann beginnen.
Chemische Peelings (AHA/BHA-Säuren) und Retinol
AHA-Säuren (z. B. Glykol-, Milch-) und BHA-Säuren (z. B. Salicylsäure) und auch Retinol haben eine exfolierende Wirkung, wodurch sie die Haut zuverlässig von abgestorbenen Zellen befreien und zu einem jünger wirkenden Hautbild beitragen. Wenn Sie es mit ihnen übertreiben, kann es passieren, dass Sie Ihr Gesicht am nächsten Morgen (bildlich ausgedrückt) auf dem Kopfkissen wiederfinden. „Retinol kann durchaus mit anderen Inhaltsstoffen kombiniert werden, aber es ist Vorsicht geboten. Entscheidend ist, wie empfindlich unsere Haut ist und wie gut sie Retinol verträgt. Falls man also mit Retinol erst anfängt, sollte man nicht experimentieren“, erklärt die Korrektiv-Dermatologin MUDr. Greta Wohl vom Laser Center Andel in Prag.
„Wird das Retinol gut vertagen, können weitere Produkte zur Hautverjüngung hinzugefügt werden. Aber dabei muss man vorsichtig sein. Am besten geben wir der Haut etwa einen Monat lang Zeit, damit Sie sich an die Wirkstoffe gewöhnen kann, bevor ein weiteres Produkt hinzugefügt wird“, rät die Dermatologin. Das bedeutet, dass die Kombination von Retinol und Säuren nicht völlig tabu ist, aber man sollte dabei maximal vorsichtig sein. Fangen Sie bei leichten Konzentrationen an und erhöhen Sie diese schrittweise.
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Retinol und Vitamin C
Vitamin C kämpft gegen freie Radikale, spendet der Haut Strahlkraft und fördert die Exfoliation. Daher können mit ihm angereicherte Produkte in Kombination mit Retinol für die Haut eine richtige Härteprobe sein. „Besonders wenn man mehrere Produkte übereinander aufträgt, sollte man dazu übergehen, jedes Produkt einzeln und in zeitlichen Abständen zu verwenden, um Irritationen möglichst vorzubeugen. Vitamin C bei der morgendlichen Routine und Retinol am Abend. Sie können auch jedes Produkt an einem anderen Tag verwenden", so der Rat von MUDr. Gréta Wohlova. Wenn man also Vitamin C morgens und Retinol abends verwendet, werden sich ihre Wirkungen gegenseitig fördern und die Haut wird dadurch noch schöner.
Niacinamid und Vitamin C
Wenn man abends ein Serum mit Vitamin C aufträgt und darüber eine Creme mit Niacinamid, kann nichts Schlimmes passieren. Aber Vorsicht! Niacinamid hat einen höheren pH-Wert als Vitamin C und kann die Wirkung von Vitamin C hemmen. Daher sollten beide Inhaltsstoffe zu einer anderen Tageszeit aufgetragen werden, z. B. Vitamin C morgens und Produkte mit Niacinamid abends. Somit schöpfen Sie aus beiden Stoffen das Maximum.
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Wie andere Inhaltsstoffe aufeinander wirken
Retinol und Hyaluronsäure – Retinol kann die Schälung der Haut und Schuppenbildung fördern. Falls Sie diese Wirkung bemerken, sollten Sie nach der Anwendung 20 Minuten warten und erst danach eine Creme mit Hyaluronsäure auftragen. Dadurch wird Ihre Haut verjüngt und mit Feuchtigkeit versorgt.
- Benzoylperoxid und LSF – Benzoylperoxid ist ein hochwirksamer Stoff, der gegen Akne wirkt. Aber gleichzeitig macht dieser Wirkstoff die Haut nach der Anwendung gegenüber dem Sonnenlicht empfindlich. Daher sollten Sie bei der Anwendung an eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor nicht vergessen.
Und die Moral der Gschicht'? Produkte mit Aktivstoffen sollte man schrittweise in die Pflegeroutine einbauen und dem Motto „Weniger ist mehr“ folgen.