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Haartyp feststellen. Wie pflegt man ihn? Was ist zu vermeiden?

11.9.2024

Andrea Machajdik

10 Minuten Lesedauer

Wieso sieht das Haar einer Freundin nach einer Haarkur so umwerfend aus und bei Ihnen will es nicht klappen? Warum erfüllt das neue und viel beworbene Shampoo Ihre Vorstellungen so ganz und gar nicht? Bevor Sie neue Haarpflegeprodukte kaufen, sollten Sie ermitteln, welchen Haartyp Sie überhaupt haben. Erst dann ist es möglich, sich für die richtige Pflege zu entscheiden.

Das Wissen um den eigenen Haartyp spielt bei der Auswahl der Haarkosmetik zweifelsohne die Schlüsselrolle. Dabei sollten Sie die Textur, die Porosität und den Zustand der Kopfhaut unter die Lupe nehmen. Also legen wir los, damit Sie Ihr Arsenal mit Produkten füllen können, die Ihr Haar verwöhnen. 

1. Haartextur

Zunächst muss bestimmt werden, wie stark Ihr Haar ist. Es gibt drei Kategorien: fein, normal und dick. Wenn Sie Ihr Haar eine halbe Stunde mit einem Lockenstab wellen, alle erdenklichen Produkte anwenden und Ihre Frisur ist dennoch unfassbar schnell Vergangenheit, haben Sie feines Haar. Beim dicken Haar hält das Styling lange, aber das Haar lässt sich nur schwer bändigen. Am besten ist die goldene Mitte – weder zu fein noch zu dick. Solches Haar lässt sich gut formen und die geformte Frisur hält auch lange. 

Machen Sie am besten folgenden Test

Vergleichen Sie Ihr Haar mit einem Nähfaden. Ein Haar entweder ausreißen oder aus der Bürste bzw. dem Kamm ziehen, auf den Tisch neben ein Stück Nähfaden legen, idealerweise in einem ähnlichen Farbton. Ist das Haar dünner als der Faden, ist Ihr Haar fein. Wenn es ungefähr so dick wie der Faden ist, können Sie durchatmen, denn dann haben Sie mitteldickes Haar. Und es gibt auch noch die dritte Möglichkeit, wenn das Haar dicker ist als der Nähfaden. In diesem Fall ist Ihr Haar dick. 

Diese Shampoos ausprobieren

  • Wenn mein Haar fein ist

Feines Haar neigt zu Schädigung und verträgt hohe Temperatur nur sehr schlecht. Deshalb muss es besonders intensiv gepflegt werden. Und es braucht einen schonenden Umgang. Von Nachteil ist zudem, dass es schnell fettig wird, selbst wenn Ihre Kopfhaut nicht fettig ist. Feines Haar fällt nach dem Waschen wieder ziemlich schnell zusammen. Aber alle Probleme lassen sich in den Griff bekommen. 

Ideale Pflege für feines Haar

Wenden Sie  Shampoos für feines Haar an. Suchen Sie auf den Verpackungen nach Begriffen wie „Volumen“ (volume) oder „für feines bzw. dünnes Haar“ (fine, thin hair). Bei der Zusammensetzung sollten Cellulose, Weizen- und Reisproteine sowie Polymere dabei sein. Denn diese Inhaltsstoffe fördern die Festigkeit und das Haarvolumen. Nutzen Sie auch leichte Conditioner und Masken, die allerdings nur auf die Längen und Spitzen aufzutragen sind. Beim Stylen eignen sich SchaumfestigerVolumensprays oder spezielle Haarpuder für mehr Volumen

Das tut feinem Haar gut

  • Wenn mein Haar normal ist

Dieser Haartyp ist weder trocken noch fettig – der ideale Mittelweg. Es glänzt von Natur aus, ist elastisch und nur selten geschädigt, deshalb kommt es auch mit Basis-Pflege gut aus und sieht trotzdem wie aus einer Fashion-Zeitschrift aus. Wenn sich diese Beschreibung mit Ihrer Haarqualität deckt, haben Sie eine „Glückssträhne“, da Sie keine spezielle Haarkosmetik benötigen. 

Ideale Pflege für normales Haar

Sie können praktisch aus allen Shampoos auf dem Markt wählen und sich jeweils für ein solches entscheiden, das Ihrem Haar aktuell zuträglich ist. Sie können die Pflegeprodukte wechseln. Einmal in der Woche sollten Sie sich eine hydratisierende Haarkur gönnen. 

  • Wenn mein Haar dick ist

Macht Ihr Haar einen dichten und voluminösen Eindruck, fühlt es sich kräftig an? Dann haben Sie dickes Haar. Dieses ist zwar weniger leicht zu zähmen, dafür ist es aber robust, bricht nicht so leicht und hält Hitze stand. 

Ideale Pflege für dickes Haar

Dickes Haar muss hydratisiert, genährt und verfeinert werden, damit es sich leichter stylen lässt. Ideal ist eine Kombination aus hydratisierendem Shampoo, nährendem Conditioner und dickflüssiger Haarmaske. Auf dem Markt finden Sie Produkte, die extra für die Bedürfnisse von dickem Haar entwickelt wurden. In Ihre Pflege können Sie auch Haaröle einbeziehen, die für Geschmeidigkeit sorgen. Beim Styling müssen Sie keine Grenzen beachten. Meiden Sie lediglich Produkte mit hohem Wassergehalt

Tipp der Friseurin: Trocken-Shampoo hilft, zwischen den Haarwäschen Volumen und Frische zu erhalten. 

  • Wenn mein Haar glatt, gewellt oder gelockt ist

Bei den Überlegungen über die Beschaffenheit der Haartextur muss auch die Haarform in Betracht gezogen werden. „Es gibt grundsätzlich drei Haartypen: glatt, gewellt und lockig. Jeder dieser Typen verlangt spezielle Pflegeansätze, denen auch die Produktwahl anzupassen ist. Bei chemisch behandeltem Haar ist eine andere Produktpalette notwendig, je nach konkreten Wünschen der Kundin“, sagt Katarina Hampel aus dem Haarsalon Klier. Welche Pflege Sie benutzen sollten, wird Ihnen im Idealfall Ihr Friseur sagen. Wie wird also glattes Haar gepflegt? „Dieser Haartyp ist üblicherweise glatt und glänzend. Es mangelt ihm aber an Volumen. Für Abhilfe können Shampoos und Conditioner für mehr Volumen und Struktur sowie leichte Stylingsprays sorgen.

Das gewellte Haar zeichnet sich durch feine bis mittelstarke Wellen in S-Form aus. Es neigt zu Trockenheit. Das lässt sich mit hydratisierenden Shampoos und Conditionern in den Griff bekommen. Ausreichend hydratisiert muss auch das lockige Haar werden, bei dem die Locken klar definiert sind. Mit Ölen und Feuchtigkeitsmasken sind Sie gut beraten“, fügt die Friseurin hinzu. 

Bei gewelltem und lockigem Haar ausprobieren

2. Porosität

Auch die Haarporosität hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl der Haarpflege. Sie bestimmt, ob Ihr Haar Feuchtigkeit gut absorbieren kann oder nicht.

Machen Sie am besten folgenden Test 

Es braucht keine ausgefeilte Diagnostik, sondern nur Ihr eigenes Haar (am besten frisch gewaschen) und ein Glas Wasser. Sinkt das Haar schnell zum Boden, bedeutet das, dass es Feuchtigkeit gut aufnehmen kann. Dieser Haartyp benötigt mehr Haarkosmetik und sollte nur wenig mit Hitze behandelt werden. Schwimmt das Haar auf der Wasseroberfläche, ist es wenig porös. Dann trocknet es lange und es lagern sich Produkte auf der Oberfläche ab, ohne so richtig ins Haarinnere zu gelangen. Sinkt das Haar langsam, liegt die Porosität im Mittelfeld. Das ist optimal. 

Conditioner und Masken für jeden Gebrauch

  • Wenn mein Haar sehr porös ist

In diesem Fall ist die Haarkutikula offen – das Haar ist geschädigt, fragil, glanzlos und kann feucht nur schlecht gekämmt werden. Darüber hinaus neigt es zu Schädigung und muss besonders vorsichtig behandelt werden. 

Ideale Pflege für poröses Haar

Entscheiden Sie sich am besten für Shampoos für strapaziertes Haar. Zu empfehlen sind die sulfatfreien, die schonend und sanft waschen. Zusätzlich sollten Sie auch reinigende Conditioner und nährende cremige Masken oder Öle anwenden. 

  • Wenn mein Haar durchschnittlich porös ist

In diesem Fall ist keine besondere Pflege erforderlich, da Ihr Haar alle Nährstoffe aus den Produkten absorbiert und Feuchtigkeit gut hält. Dieser Haartyp macht stets einen gesunden, voluminösen und elastischen Eindruck. Was will man mehr?!

  • Wenn mein Haar wenig porös ist

Wenn der einfache Test gezeigt hat, dass Ihr Haar wenig porös ist, bedeutet das, dass die Kutikulaschicht wenig durchlässig ist. Dadurch gelangen Nährstoffe und Feuchtigkeit nur schwierig ins Haarinnere. Die Produkte lagern sich auf der Haaroberfläche ab und belasten das Haar

Ideale Pflege für wenig poröses Haar

In erster Linie gilt es, das Haar von angesammelten Produktrückständen zu befreien. Hierbei hilft sowohl ein tiefreinigendes Shampoo als auch das spezielle Kopfhautpeeling. Bevorzugen Sie leichte Produkte. Übertreiben Sie es nicht mit zu viel Styling.

3. Kondition der Kopfhaut

Der dritte zu beachtende Faktor ist die Kopfhaut. Ist sie nicht fit, sieht auch das Haar nicht gut aus. 

Machen Sie am besten folgenden Test:

Das Haar waschen, sanft mit einem Handtuch trocknen, kein Produkt auftragen und vollständig trocknen lassen. Am Tag danach ein Papiertuch auf die Kopfhaut auflegen. Wenn Sie darauf markante Flecken entdecken, ist Ihre Kopfhaut fettig. Sollten Sie lediglich geringfügige Spuren sehen, ist sie normal. Wenn das Papiertuch ganz sauber bleibt, ist Ihre Kopfhaut höchstwahrscheinlich trocken. 

Haaröle und Haarseren

  • Wenn meine Kopfhaut trocken ist

Trockene Kopfhaut geht oft mit trockenem Haar einher. Dieses Haar sieht matt aus, neigt zu Verknotungen und lässt sich schwer kämmen. Vor allem, wenn es noch feucht ist. Häufiges Waschen, Föhnen, Färben, aber auch Sonnenbäder trocknen die Haut aus. 

Ideale Pflege bei trockener Kopfhaut

Waschen Sie Ihr Haar nur einmal in der Woche, um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen. Greifen Sie zu speziellen Produkten für trockenes Haar.

  • Wenn meine Kopfhaut normal ist

Herzlichen Glückwünsch, Sie haben das As gezogen. Normale Kopfhaut erfordert keine Sonderpflege. Sie können im Grunde genommen alle Haarkosmetikprodukte anwenden. 

  • Wenn meine Kopfhaut fettig ist

Leiden Sie unter fettigem Haar? Schuld ist bestimmt Ihre Kopfhaut, die zu viel Talg produziert. Das kann genetisch veranlagt, aber auch eine Folge von hormoneller Dysbalance sein. Stress, Lebensstil, häufiges Kämmen und ungeeignete Haarprodukte steigern ebenfalls die Talgproduktion. 

Ideale Pflege bei fettiger Kopfhaut

Kombinieren Sie Shampoos für fettiges Haar, leichte Conditioner und Tonika für fettige Haut. Auch Volumenpflege kann viel ausrichten, weil fettiges Haar bekanntlich oft zusammengefallen aussieht. 

Jetzt kennen Sie Ihren Haartyp. Nun genügt es, die richtigen Kosmetikprodukte für Ihr Haar zu kaufen und sichtbare Veränderungen stellen sich rasch ein.