Unabhängig vom Alter hat die Zahnpflege ein wesentliches Ziel – die Entfernung von mikrobiellem Zahnbelag von der Zahnoberfläche mit Hilfe einer Zahnbürste. Laut Zahnärzten kann ein gut gepflegter Zahn einfach nicht krank werden. Andererseits bringt aber jedes Alter bestimmte Besonderheiten bei der Mundpflege mit sich. Wie werden Zähne von Kindern und die von Erwachsenen gepflegt, damit sie stets in Topform bleiben? Diese Frage haben wir Experten gestellt.
Tägliches Zähneputzen beginnt, sobald der erste Zahn durchbricht
Bei Babys, Kleinkindern, aber auch Vorschulkindern tragen die Eltern volle Verantwortung dafür, dass die Zähne gründlich und regelmäßig geputzt werden. Bei einigen Babys brechen die ersten Zähne bereits im vierten Monat durch. „Es ist daher empfehlenswert, den Mund des Babys regelmäßig zu kontrollieren, und ab dem Zeitpunkt, an dem der erste Zahn darin erscheint, sollte mit dem regelmäßigen Putzen begonnen werden", erklärt die Zahnärztin Nikola Celerynova von der Usmile Klinik.
Für die Reinigung der ersten Zähne ist es ratsam, vor allem Einbüschelbürsten oder weiche Zahnbürsten zu wählen. Die Zähne von Babys sollten morgens und abends nach den Mahlzeiten oder idealerweise nach der Abendmilch geputzt werden. „Jeder Zucker, auch der Zucker in künstlicher Milch, fördert Karies, denn er ist Nahrung für kariogene Bakterien", erklärt der Zahnarzt Tomas Zabojnik von der Bulovka Dental Clinic.
Achtung Zucker
Zucker beschleunigt die Entstehung von Karies, weil er für die Bakterien ein gefundenes Fressen ist. Daher sollten Kinder idealerweise ungesüßten Tee oder Wasser trinken und ihren Brei oder Chips ohne Zuckerzusatz in ihrem Essen vorfinden.
Laut Ärzten ist die Verwendung von Zahnpasten bei Babys nicht notwendig. Wenn Sie jedoch das Gefühl haben, dass Ihr Kind die Zahnpasta mag und ihm das Zähneputzen mit ihr leichter fällt, dann sollten Sie eine geringe Menge verwenden. Wählen Sie jedoch immer eine Zahnpasta für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren.
Zahnpflege für die Kleinsten
Zähneputzen bei Kleinkindern und Vorschulkindern
Etwa im Alter von drei Jahren sollten Sie damit beginnen, die Zähne Ihrer Kleinen mit Interdentalbürsten oder Zahnseide zu pflegen. Am einfachsten ist es, die Zahnzwischenräume von Kleinkindern mit Zahnseide in Form eines sogenannten Schwertes zu reinigen. Man muss sie aber nicht zwischen allen Zähnen verwenden, die bereits durchgewachsen sind. Es genügt, wenn Sie einmal am Tag die Zahnzwischenräume reinigen, in denen sich die Backenzähne berühren.
Zahnärzten zufolge sind eine der häufigsten Ursachen für Karies bei Kleinkindern schlecht oder gar nicht gereinigte Zahnzwischenräume. Wenn Ihre Kinder keine Lust aufs Zähneputzen haben, sollten Sie sich nicht entmutigen lassen und mit dem regelmäßigen Putzen fortsetzen, auch wenn Ihr Nachwuchs dagegen ankämpft. „Es ist immer noch besser, als die schlechten Zähne der Jüngsten unter Vollnarkose behandeln lassen zu müssen, was für die Eltern finanziell und psychologisch sehr belastend ist", warnt der Zahnarzt Tomasz Zabojnik.
Ihm zufolge müssen Kinder von klein auf eine regelmäßige Gewohnheit des Zähneputzens entwickeln, die sie bis ins Erwachsenenalter begleiten wird. Im Alter von etwa sechs Jahren sollten Sie mit Ihren Kindern zum ersten Mal einen Zahnhygieniker besuchen, der ihnen zeigt, wie sie ihre Zähne pflegen sollten. Ab dem etwa achten Lebensjahr können Sie die Verantwortung für das Zähneputzen teilweise an Ihre Kinder abgeben, damit sie lernen, unabhängig zu sein. Als Eltern sollten Sie aber den Zustand der Zähne jeden Tag überprüfen und bei Bedarf nachputzen.
Was Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren zum Zähneputzen brauchen
Kinder im Schulalter kümmern sich bereits selbst um ihre Zähne
Ab einem Alter von etwa zehn Jahren sollten Sie die Zähne Ihres Kindes nicht mehr putzen, es ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, den Zustand der Zähne weiterhin regelmäßig zu kontrollieren. Falls Ihr Kind ein Zahnspangenträger ist, ist es wichtig, eine noch strengere Zahnpflege zu betreiben und darauf zu achten, dass die Zähne idealerweise nach jeder Mahlzeit geputzt werden.
Zur zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung sollten Ihre Kinder idealerweise zweimal im Jahr gehen. Bei Erwachsenen ist einmal im Jahr ausreichend. Lassen Sie Ihren Zähnen mindestens einmal im Jahr eine professionelle Zahnpflege zukommen.
Praktisches für die Junioren
Zahnpflege im Erwachsenenalter
Falls Sie nicht gerade ein Teenager sind, denken Sie daran, dass zahnärztliche Behandlungen kostspielig sind und investieren Sie so viel Zeit und Mühe wie möglich in die Prophylaxe. Unterschätzen Sie also nicht die regelmäßigen Besuche bei der Zahnhygienikerin, die nicht nur gründlich den Zahnstein entfernt, sondern Ihnen auch zeigt, wie Sie Ihre Zähne putzen sollten.
„Verschiedene Patienten können unterschiedliche Reinigungstechniken benötigen, obwohl das Ziel immer dasselbe ist – die Entfernung von Zahnbelag. Dazu können entweder manuelle oder Schallzahnbürsten verwendet werden. Es kommt darauf an, was man bevorzugt", erklärt die Zahnärztin Nikola Celerynova und fügt hinzu, dass die Qualität der Putztechnik auch mit einem sogenannten Plaque-Indikator überprüft werden kann, der alte und nicht gereinigte Plaque farblich kennzeichnet.
Was die Zahnpasten betrifft, so sind sie, genau wie bei Kindern, eher eine Ergänzung, um das Zähneputzen zu erleichtern oder angenehmer zu machen. „Wenn Ihre Zähne stärker kariös sind, würde ich Zahnpasten auf Kalziumbasis empfehlen, während ich bei Empfindlichkeit zu speziellen Zahnpasten für empfindliche Zähne raten würde“, fügt die Zahnärztin hinzu.
Eine versteckte Gefahr bei der Zahnpflege von (nicht nur) Erwachsenen, sagt sie, sind auch gesüßte Getränke, die viel Zucker enthalten. „Die Bakterien in der Plaque fermentieren diese Zucker zu Säuren, die den pH-Wert in der Mundhöhle senken, wodurch es zur Demineralisierung – dem Abbau von Kalzium – der Zähne kommt“, erklärt die Zahnärztin. Auch der übermäßige Verzehr von Lebensmitteln mit Fruchtsäuren und Süßigkeiten kann die Zähne in Mitleidenschaft ziehen.
Zahnpflegehilfen für Erwachsene
Wissen Sie schon, wie Sie die Zähne Ihrer Kinder richtig pflegen und welche Fehler Sie bei der Pflege Ihrer eigenen Zähne vermeiden sollten? Tägliche prophylaktische Pflege ist das A und O von gesunden Zähnen uns sollte daher keinesfalls unterschätzt werden.